Geschichte - seit 1928 ...

Einen Sportverein Fahr gibt es mindestens seit 1928 unter dem Namen DJK Fahr. Möglicherweise wurde der Verein auch schon früher gegründet, aber es existieren aus dieser Zeit keinerlei schriftliche Aufzeichnungen mit Ausnahme von einem alten Bild ohne Datum oder Beschriftung.

Der DJK war allerdings kein langes Leben vergönnt, denn als katholische Organisation wurde sie in den 30er Jahren von den Nazis aufgelöst. Während des zweiten Weltkrieges herrschte in Fahr in Sachen Sport absolute Funkstille, da alle Männer im sportlichen Alter eingezogen waren und an Damenfußball damals noch niemand dachte.

Im November 1945 ...

Unmittelbar nach Kriegsende, im November 1945, als ganz Deutschland noch in Trümmern lag und jeder nur daran dachte, das eigene Überleben zu sichern, fassten knapp 20 junge Männer anlässlich des Kirchweihtanzes den Beschluss, einen neuen Fußballverein zu gründen. Für den Namen und die Vereinsfarben nahm man sich am „Club“ aus Nürnberg ein Beispiel. So entstand der 1.FC Fahr mit den Vereinsfarben rot und schwarz. Patenverein wurde der VfL Volkach, gegen den auch das erste Spiel ausgetragen wurde.

Die ersten Jahre des jungen Vereins liefen recht zwanglos ab: es gab noch keine Pässe, man spielte in keiner offiziellen Runde, sondern gegen jeden, der bereit war gegen den jungen FC anzutreten. Auch von einer Stammmannschaft kann noch nicht gesprochen werden. Wer Lust hatte, ob Fahrer, Ausgebombter, Flüchtling, Heimkehrer oder ein Freund aus einer anderen Ortschaft, konnte mitmachen, vorausgesetzt er war im Besitz von geeignetem Schuhwerk. Richtige Fußballschuhe besaß damals, als Lebensmittel, Schuhe und Kleidung Mangelware waren, eh kaum einer.

Im Jahre 1947 ...

... wurde der Passzwang eingeführt und das „wilde Herumkicken“ hatte ein Ende. In einer Zeit, in der Zigaretten, Schnaps und Lebensmittel die echte Währung darstellten und Geld jeglichen Wert verloren hatte, kam Robert Bernhard vom FC 05 Schweinfurt für kurze Zeit als Trainer und Betreuer nach Fahr, um dem „wilden Haufen“ die Grundlagen des Fußballspiels beizubringen. Natürlich wurde er in Naturalien entlohnt. Im Juli 1947 kam es dann zu einem ersten Höhepunkt in der Geschichte des Fahrer Fußballs, denn die komplette Mannschaft des FC 05 Schweinfurt, die damals in der höchsten deutschen Spielklasse, der Oberliga Süd spielte, trat mit all ihren Assen, auch den Nationalspielern Kupfer und Kitzinger, gegen den FC Fahr an.

Der Sportplatz am Main, wo sich heute der Baggersee am Elgersheimer Hof befindet, nicht ganz eben, dafür aber von zahlreichen Disteln übersät, die man später unter Naturschutz stellte, war sicher nicht der geeignete Ort für eine Oberliga-Mannschaft. Aber damals nahmen die Menschen noch vieles hin, was heute undenkbar wäre. Das Ergebnis des Spiels ist nicht mehr feststellbar und die wenigen, die sich noch daran erinnern, schweigen standhaft. Als Gage erhielt jeder Spieler aus Schweinfurt einen Spankorb frischer Kirschen. Zur Nachfeier soll der Wein eimerweise geflossen sein und einige Schweinfurter Spieler sollen erst wieder am Montag nach dem Spiel zu Hause eingetroffen sein.

Die 50er Jahre ...

sahen den Aufstieg des FC in die B-Klasse, aber auch den Abstieg nach sieben Jahren. 1963 schafft der FC wiederum den Aufstieg in die B-Klasse Gerolzhofen, musste diese aber nach wenigen Jahren wieder verlassen, um eine lange Durststrecke von mehreren Jahrzehnten zu durchwandern um abermals höherklassig zu spielen. Erst 1996 gelang der Durchbruch. Mit der Meisterschaft schaffte der FC den Aufstieg in die neu gegründete Kreisklasse Gerolzhofen. Nach einem einjährigen Ausflug in die Kreisliga Schweinfurt in der Runde 2000/2001 gehört der FC Fahr wieder der Kreisklasse an, seit 2005 der Kreisklasse Schweinfurt 2.

Bereits im Jahre 1957 ...

wurde klar, dass ein Fußballverein, der Erfolg haben will ohne Jugendarbeit nicht auskommt. Ab 1957 spielten deshalb Jugendliche des FC Fahr in den Mannschaften des Nachbarvereins ASV Untereisenheim mit, bis endlich 1960 eine eigene Jugendmannschaft zum Spielbetrieb angemeldet werden konnte. Die Jugendarbeit lag über viele Jahre hinweg bei den Jugendleitern Joseph Nicola und Rudi Markert. Letzterer verstand es mit viel Geschick und Einfühlungsvermögen immer wieder Spielergemeinschaften mit den Nachbarvereinen zu Stande zu bringen, so dass heute alle Schüler und Jugendlichen des FC aktiv in gemeldeten Mannschaften spielen können.

Bis 1966 ...

stand dem Verein nur ein Sportheim an der Stelle des heutigen Baggersees zur Verfügung. Zu Lagerzwecken (Abstreumaterial), Getränkeverkauf und als eventuelle „Umkleidekabine“ diente ein circa 6 x 4m großes, innen und außen verputztes Gebäude, das von den Mitgliedern in Eigenregie erstellt worden war. An Strom oder Wasseranschluss dachte damals niemand.

Dies sollte sich aber schlagartig ändern, als die Gemeinde Fahr das Gelände am Sportplatz zur Kiesausbeute verpachtete und dem Sportverein ein Waldstück an der Stelle des heutigen Sportplatzes zur Verfügung stellte. Die Rodung und das Einebnen des Geländes erfolgte durch eine amerikanische Pioniereinheit fast kostenlos. Parallel dazu erstellten die Mitglieder des FC in Eigenleistung ein Sportheim, das für damalige Verhältnisse vorbildlich war und zu den ersten Sportheimen in der ganzen Umgebung zählte. Der Baubeginn war im Mai 1967 und bereits wenige Monate später war das Werk vollendet. Die offizielle Einweihung erfolgte am 15. und 16. Juni 1968. Nur ein Jahr später nahm die neue Vorstandschaft mit Hubert Nikola und Klemens Dittmann den Bau der Mehrzweckhalle in Angriff. Am 26. und 27. September 1970 wurde sie eingeweiht.

Die Errichtung der Halle (1969) ...

brachte viel Bewegung in den Verein. Im sportlichen Bereich ermöglichte sie, der 1969 durch die Initiative von Karl Borst gegründeten Korbballabteilung, jetzt auch im Winter in der Halle zu spielen und zu trainieren. Daneben entstand eine Gymnastikabteilung für Frauen, die über viele Jahre hinweg von Maria Emmert geleitet wurde.

Die siebziger und achtziger Jahre waren für den Sportverein sehr hart, waren doch die durch die Erstellung der Turnhalle angefallenen Schulden zu begleichen. Zahlreiche Tanzveranstaltungen, oft zwei an einem Wochenende, Bremserfeste im September und Oktober, zwei Bockbierfeste pro Jahr, Bunte Abende an Fasching, Werbeveranstaltungen etc. trugen dazu bei, schuldenfrei zu werden.

Ende der 80er Jahre ...

wurde immer deutlicher, dass der von der US-Army erstellte Platz auf Grund der überaus starken Belastung, aber auch in Folge des unsachgemäßen Aufbaus und fehlender Feuchtigkeit fast zur Sandwüste verkommen war. Die Diskussion um eine (teure) Neuanlage war heftig, aber obwohl die unterschiedlichen Positionen stark aufeinander prallten, gab es kaum Vereinsaustritte und die Neuanlage von zwei Sportplätzen wurde von einer großen Mehrheit beschlossen.

Im Mai 1987 ...

erfolgte die erste Bauanfrage bei der Stadt Volkach und wenig später beim Landratsamt Kitzingen. Die Hürden, die zu überwinden waren, bis im Februar 1992 endlich die ersten Bäume auf der zu rodenden Fläche gefällt werden konnten, hätte sich zu Beginn der Planung wohl niemand vorstellen können. Sie sollen hier auch nicht weiter erwähnt werden. Als Glücksfall für den FC Fahr kann man die Tatsache bezeichnen, dass die Firma Beuerlein bei den Erdarbeiten auf eine tiefe Kiesschicht stieß, die ausgebeutet werden konnte, was dem FC in finanzieller Hinsicht sehr zu Gute kam.

1995 ...

konnte der Trainingsplatz bereits bespielt werden und am 27. Juli 1997 wurde die komplette Anlage eingeweiht. Im Eröffnungsspiel standen sich eine Mannschaft des FC Fahr und die Uwe Seeler Traditionself mit vielen ehemaligen Nationalspielern gegenüber. Wenige Jahre später begann die Planung eines neuen Sportheims mit Duschen, Umkleidekabinen, Gastwirtschaft und Gymnastikraum. Diese Anlage wurde teils von Fachfirmen, teils in Eigenleistung erstellt und im Mai 2005 eingeweiht.